Der Jakob Böhme Bund erforscht die Arbeit von Künstlern, die in einer lebendigen Beziehung zu den Schriften von Bô Yin Râ und Jakob Böhme stehen und untersucht die Bedingungen einer bildenden Kunst, die sich zum Ziele gesetzt hat, der menschlichen Seele Ausdruck zu verschaffen. Anküpfend an das, was der erste Jakob Böhme Bund, in den 20-iger Jahren des letzten Jahrhunderts eine sakrale Kunst nannte, ist uns heute bewusst, dass man mit diesem Begriff aufgrund seiner Umdeutungen bezüglich einer exakt definierten Kirchenkunst so vermutlich nicht weiterarbeiten kann und tendieren daher eher zu dem Begriff einer geist-seelischen Kunst.
Ausgehend von den Schriften des Bô Yin Râ und dem Vermächtnis seines malerischen und geistlichen Werkes, insbesondere seiner geistlichen Bilder, haben wir in Anlehnung an den alten Jakob Böhme Bund, den Bô Yin Râ 1920 in Görlitz gründete, den Namen beibehalten, auch wenn wir wissen, dass die Konnotation des Wortes Bund heute problematisch erscheint.
Ob aber das damalige Anliegen heute überhaupt bewahrheitet werden kann, wird ausschließlich von der Güte und Intensität künstlerischer Haltungen und Äußerungen sowie von einer verantwortlich, kritisch sichtenden Auswahl abhängen. Was der Bund momentan leisten kann ist Forschung, Sichtung und Diskussion.